Das Praevenire digital health Symposium (2-3. April 2025) widmete sich zentralen Themen der digitalen Gesundheitszukunft. MTD-Austria Präsidentin Fr. Mag.a Gabriele Jaksch diskutierte zu diesem essentiellen Thema für die Gesundheitsversorgung der österreichischen Bevölkerung mit. Im Fokus stehen die Nutzung des European Health Data Space (EHDS) zur Verbesserung der Patientenversorgung durch Primärdaten, die Entwicklung datengesteuerter, smarter Krankenhäuser sowie die Optimierung der patientenzentrierten Diagnosedokumentation, etwa in der Diabetesversorgung. Ergänzt wird dies durch Diskussionen zu digitalen Strategien für sektorenübergreifende Zusammenarbeit und die Einbindung aller Stakeholder, um nachhaltige Lösungen zu gestalten. Ein weiteres Kernthema ist die Ablösung veralteter Kommunikationswege (wie Fax) durch sichere, digitale Alternativen.
Zweiter Schwerpunkt sind Gesundheitsdaten als Brücke zwischen Forschung und Praxis, die Analyse von Chancen und Herausforderungen digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) zur Steigerung von Effizienz und Qualität in Diagnostik und Behandlung. Zudem wird die Digitalisierung als Schlüssel für sektorenübergreifende Versorgungsketten beleuchtet – von der ambulanten Pflege bis zur stationären Behandlung.
Das Programm richtet sich an Ärzt:innen, Krankenhausmanager:innen, IT-Expert:innen, Gesundheitspolitiker:innen, Forschende und Patientenvertretungen. Es zeigt auf, wie digitale Tools die solidarische Gesundheitsversorgung stärken können: durch effizientere Ressourcennutzung, gerechteren Zugang zu Innovationen und die Vermeidung von Versorgungslücken. Betont wird die Balance zwischen Datenschutz und -nutzung, um Vertrauen in technologische Lösungen zu sichern und eine inklusivere, gemeinwohlorientierte Versorgung zu gewährleisten.
Mit praxisnahen Sessions zu KI, interoperablen Plattformen und rechtlichen Rahmenbedingungen bietet das Symposion eine Plattform, um die digitale Transformation aktiv mitzugestalten – stets mit dem Ziel, die Qualität, Effizienz und Solidarität im Gesundheitswesen langfristig zu verankern.
In den Workshops zur Digitalisierung und Transformation des Gesundheitswesens wurden folgende drei Maximen ausgearbeitet:
1. Der Mensch als Entscheider ist zu stärken, sei es in seiner Rolle als Patient:in oder in seinen Aufgabenfeldern als Gesundheitsfachperson.
2. Gesundheitsdaten müssen zugänglich sein, um Prävention und Therapien verbessern zu können.
3.Und das Zusammenwirken von Gesundheitsagenden und Technologieentwicklung ist zu fördern.
Als Resümee der Veranstaltung haben sich folgende dringend erforderliche Maßnahmen herauskristallisiert:
- Weitentwicklung von ELGA unter Einbezug aller Gesundheitsberufe und der Patient:innen!
- Förderung der Selbstverantwortung durch den Einsatz digitaler Werkzeuge!
- Breite Aufklärung über den Nutzen des Teilens personenbezogener Gesundheitsdaten!
- Eine für alle Gesundheitsberufe zu Behandlungszwecken elektronisch abruf- bare Übersicht relevanter Gesundheits- und Diagnosedaten (bei strikter Sanktion der Verwendung außerhalb laufender Behandlungsprozesse)!
- Nutzung administrativer anonymisierter Gesundheitsdaten für die Gestaltung der Gesundheitspolitik!
- Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur für die datenschutzkonforme Nutzung von anonymisierten personenbezogenen Gesundheitsdaten in der Forschung
- Vermittlung von Digital Skills und Data Literacy in der Ausbildung der Gesundheitsberufe