Mit der Weiterentwicklung der Primärversorgung soll der Zugang zu Gesundheitsleistungen vereinfacht werden – bei gleich hoher Qualität in der Betreuung. Alle sieben gehobenen medizinisch-technischen Berufe müssen mit dabei sein. Der 3. Österreichische Primärversorgungskongress 2018 ist eine gut Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und mitzudiskutieren.
Wesentliche und wichtige Schritte in die richtige Richtung wurden durchaus bereits gesetzt (siehe Gesundheitsreformumsetzungsgesetz, GRUG 2017). Ein bloßer Rahmen für die bis 2021 geplanten 75 Primärversorgungseinheiten, die sich durch gute Erreichbarkeit, längere Öffnungszeiten und ein umfassendes Leistungsangebot auszeichnen, ist aber bei weitem nicht ausreichend. Nach wie vor verfehlt wurde das vorrangige Ziel, auch alle therapeutisch/diagnostisch/pflegerischen Gesundheitsberufe (MTD-Berufe, Pflege, Hebammen, PsychologInnen etc.), die ja ein zentrales Element der Primärversorgung darstellen, und ohne deren breites Leistungsspektrum eine Gesundheitsversorgung nicht gewährleistet werden kann, im GRUG 2017 angemessen abzubilden. Von der angestrebten und im Sinne einer modernen und effizienten Gesundheitsversorgung notwendigen Gleichstellung zum Zweck einer Kooperation auf Augenhöhe mit der Ärzteschaft ist man nach wie vor weit entfernt. Das ist nicht als bloßer Mangel zu klassifizieren, sondern stellt einen gravierenden Missstand dar, den es zu beseitigen gilt.